Auszeichnung 2006

WEEK12END

Alexander Straße 7 | 10178 Berlin

Architekten: ROBERTNEUN™ | Berlin
Bauherr: Bullet Event GmbH

Mit wenigen, sehr gezielten Eingriffen haben die jungen Architekten Baeker, Buschmann und Friedrich (ROBERTNEUN™) am Alexanderplatz, im ehemaligen Haus des Reisens, eine leer stehende Büroetage auf überraschender Weise für einen Club umgestaltet. Ihr Projekt wagt ein klares Bekenntnis für eine stets sich ändernde Nutzungsmischung der Stadt, formuliert ein interessantes Angebot an neuem urbanem Lebensraum und rückt die sonst sehr häufig verborgene Clubszene Berlins in den nächtlichen Fokus des abendlichen Alexanderplatzes.
   Gesamter Jurybericht 

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WEEK12END Club – Berlin-Mitte

Mit wenigen, sehr gezielten Eingriffen haben die jungen Architekten Baeker, Buschmann und Friedrich (ROBERTNEUN™) am Alexanderplatz, im ehemaligen Haus des Reisens, eine leer stehende Büroetage auf überraschender Weise für einen Club umgestaltet. Ihr Projekt wagt ein klares Bekenntnis für eine stets sich ändernde Nutzungsmischung der Stadt, formuliert ein interessantes Angebot an neuem urbanem Lebensraum und rückt die sonst sehr häufig verborgene Clubszene Berlins in den nächtlichen Fokus des abendlichen Alexanderplatzes.

Dazu wurde das 12. Stockwerk des Hochhauses fast komplett ausgeräumt und mit wenigen räumlichen Elementen neu gefasst. Entgegen üblicher Diskokonzepte besetzt hier die Mitte des Raums nicht die Tanzfläche, sondern ein Podest mit einem großvolumigen Bartresen, dem sich eine mobile und veränderbare Lounge-Landschaft verschieden hoher Liegebänke bruchlos anschließt.

Völlig frei geräumt ist die breite Raumzone entlang der Außenwände, wo eine recht einfache, umlaufende Sitzbank zum kurzweiligen Genuss des faszinierenden Stadtpanoramas einlädt. Hoch über die Stadt erhoben, spielt sich hier in der frühen Nacht das Clubleben ab, während sich zu späteren Stunden bei gefülltem Club und besetzten Sitzbänken die Orientierung zum Zentrum des Raums verschiebt, das abendliche Berlin nicht mehr Fokus, sondern Kulisse für das Clubgeschehen ist.

Eher körperlich als materiell wirken alle Einbauten der Architekten. Sehr einfache Materialien wie mit dunkler Lasur versehenes Sperrholz dominieren, aus denen Bartresen und Lounges konstruiert sind. Der Clou sind die verschiebbaren Lounge-Bänke mit integrierten Leuchttischen, deren Oberfläche aus gepolsterten Kunstleder- oder hölzernen Bühnenauflagen verändert werden können, je nach Bedarf auch als Projektionselemente genutzt werden können.

Ihre unterschiedliche Höhe spielt mit Maßstäblichkeiten, mit Motiven des Wieder-Kind-Seins oder Am-Strand-Liegens. Die reduzierte Farbigkeit auf abgestufte Schwarz- und Grautöne wirkt angenehm und verschafft dem neuen Unisex-Waschbereich besondere Prägnanz. Sehr überlegt und zielsicher wirkt die Konzeption des Week-End-Clubs, dessen architektonische Gestaltung als äußerst sparsam beurteilt wurde.

ROBERTNEUN™ | WEEK12END | Bild 01
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