Preisträger

Julius Berger Preis 2016

Der Julius Berger Preis für Stadtentwicklung 2016 wird an die ExRotaprint gGmbH verliehen.

Der Julius Berger Preis für Stadtentwicklung würdigt einen beispielgebenden unternehmerischen Beitrag zur Berliner Stadtentwicklung. Er wurde von Bilfinger SE zum Andenken an den Berliner Firmengründer und bedeutenden Tiefbauunternehmer Julius Berger gestiftet und mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € dotiert. Gemeinsam hatten der Verein Architekturpreis Berlin und Bilfinger SE die Berliner Senate für Wirtschaft und Stadtentwicklung, die Bau- und Wirtschaftsstadträte der Berliner Bezirke sowie Berliner Wirtschaftsverbände gebeten, preiswürdige Projekte zu benennen. Auch der Verein Architekturpreis Berlin selbst hatte Vorschläge unterbreitet. Aus den Vorschlägen nahm die Jury drei Projekte in die engere Wahl:
ExRotaprint: Arbeit, Kunst, Soziales
silent green, Kulturquartier in einem ehem. Krematorium
Spreefeld Berlin, genossenschaftlich bauen und wohnen
Die Jury erkannte einstimmig der ExRotaprint gGmbH den Julius Berger Preis 2016 zu.
Die gemeinschaftliche unternehmerische Initiative zur gewerblichen, kulturellen und sozialen Entwicklung einer denkmalgeschützten Industriebrache überzeugte die Jury. Die gelungene „Berliner Mischung“ aus Arbeit, Kunst und Sozialem wurde als vorbildlich für die Berliner Stadtentwicklung erachtet, gerade auch in einem sozial und städtebaulich nicht einfachen Quartier im Wedding. Die Preisverleihung fand am 3. Juni 2016 im Palais am Funkturm (Hammarskjöldplatz, 14055 Berlin) im Rahmen der Verleihung des Architekturpreis Berlin 2016 und in Anwesenheit des Senators für Stadtentwicklung und Umwelt Andreas Geisel statt.

Dem Preisgericht gehörten an:
Edzard Reuter, Ehrenbürger Berlins (Vorsitzender)
Dr. Jochen Keysberg, Bilfinger SE
Vera Gäde-Butzlaff, GASAG
Sylvia Becker-Daiber, Drees & Sommer
Gerd Appenzeller, Der Tagesspiegel
Rüdiger Thräne, Jones Lang LaSalle
Alexander Boether, Ziegert Bank- und Immobilienconsulting GmbH
Florian Mausbach, ArchitekturPreis Berlin e. V.

Wo bis 1989 die ehemalige Firma Rotaprint Druckmaschinen herstellte, hat die gemeinnützige GmbH ExRotaprint einen Gewerbestandort in Berliner Mischung geschaffen. ExRotaprint saniert und vermietet denkmalgeschützte Gebäude an Freiberufler, Künstler, Sozialeinrichtungen und lokale Handwerks- und Gewerbebetriebe. In einem Gegenentwurf zu Spekulationsprojekten soll ein Ort geschaffen werden, an dem die Beteiligten dauerhaft zu eigenen Bedingungen arbeiten können.
Die ExRotaprint gGmbH, 2007 geboren aus einem von den Künstlern Daniela Brahm, Les Schliesser und Anna Schuster gegründeten Verein, hat mit den Stiftungen trias und Edith Maryon, die das Grundstück erwarben, einen Erbbaurechtsvertrag mit eigentumsähnlichen Rechten geschlossen. ExRotaprint ist für Vermietung, Sanierung, Finanzierung und alle Belange rund um die Gebäude verantwortlich. Mieteinnahmen bilden die wirtschaftliche Basis, Gewinne werden in die sukzessive Sanierung der seit 1991 unter Denkmalschutz stehenden Gebäude investiert. Entscheidend für die Verleihung des Denkmal-Status war die Kombination aus Gründerzeitbauten und Architektur der 50er Jahre. Die Bauten des Architekten Klaus Kirsten gehören zu den besten der Nachkriegsmoderne in Berlin.
Heute sind die Flächen jeweils zu einem Drittel an Kulturschaffende, lokales Gewerbe und Sozialeinrichtungen vermietet.

gemeinnützige GmbH ExRotaprint (Planungsteam: Daniela Brahm, Les Schliesser, Bernhard Hummel, Oliver Clemens) www.exrotaprint.de,
Stiftungen trias und Edith Maryon