Das 1891 von Richard Draeger errichtete Haus in Berlin-Friedenau wurde rund 100 Jahre als Praxis- und Wohngebäude einer Artztfamilie genutz. Für die Nutzung als Kindertagesstätte mit fünf Gruppen und insgesamt 75 Plätzen auf drei Etagen wurden die originalen Oberflächen und Einbaumöbel denkmalgerecht instandgesetzt, verschlossene Türöffnungen freigelgt, sowie die gesamte Haustechnik erneuert. Lediglich das durchfeuchtete Souterrain musste weitgehend neu ausgebaut werden. Hinzugekommen sind spezifisch auf die Nutzung abgestimmte Möbel, Farben und Leuchten.
Jede Gruppe verfügt über ein multifunktionales L-förmiges Möbelstück, dass nicht nur Spielzeug, pädagogisches Material und die Mittagsschlaf-Matratzen der Kinder aufnimmt, sondern zugleich als Spielpodest mit Sitznische dient. Diese Nische kann je nach Bedarf mit flexiblen Einsetzen – einer Bank, sowie einer Bücher- oder einer Spielzeugkiste – versehen und umfunktioniert werden. Die Möbel sind wie Fenster, Türen und Sockelleisten weiß lackiert und fügen sich so trotz ihrer schlichten Formensprache harmonisch in die historischen Räume ein. Effektvoll heben sich die weißen Fronten von den farbigen Wänden und den natürlichen Holztönen der Fußböden ab.