Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Um- und Neubau Deutschlandhaus Berlin

Fertigstellung
Juni 2020
Architekten
Marte.Marte Architekten ZT GmbH
Team
Stefan Marte / Robert Zimmermann
Bauherrin/ Bauherr
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Stresemannstraße 90
10963 Berlin (Kreuzberg)
BGF
12.700 m2
NF
7.200 m2
BRI
86.890 m3
Flächenangabe
11.697 m2

Das neue Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung findet eine neue Heimat im geschichtsträchtigen Deutschlandhaus. Das bestehende Gebäude zeigt sich sowohl von der Lage inmitten der Stadt wie auch im räumlichen Dialog mit der Topographie des Terrors als ideal für dieses Thema.

Die Lösung dieser Aufgabe bestand im Ergänzen, im Weiterdenken, im Weiterbauen. Der zum Teil baulich sehr schlechte Bestand wurde auf die historisch wertvolle Substanz im Bereich der Straßenfassaden Stresemannstraße und Anhalterstraße reduziert. Der Rest des Gebäudes musste dem zeitgenössischen Dokumentationszentrum mit frei bespielbaren Ausstellungsflächen weichen. Dieses sich Lösen von konstruktiven und funktionellen Zwängen ermöglichte eine bestmögliche Umsetzung der Ausstellungsbereiche. Die Räumlichkeiten des historischen Bestandes eignen sich ideal für die Verwaltung, den Dokumentationsbereich sowie die externen Büroflächen. Diese Aufteilung der Funktionen ermöglichte eine der Typologie der Fassade entsprechende Nutzung, völlig frei von Zwängen und räumlichen Konflikten.

Der Neubau für die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung erscheint, wie aus einem an das Deutschlandhaus angefügten Sockelgeschoß herausmodelliert. Über einen zweigeschossigen, zentralen Raum entwickelt sich das Museum in die darüber liegenden Geschoße mit den Dauerausstellungsbereichen. Zwischen Alt- und Neubau entsteht ein schmales, viergeschossiges Atrium, welches sowohl der Belichtung wie auch der räumlichen Durchgestaltung dient. Durch die skulpturale Anmutung des Neubaus wird das Dokumentationszentrum zu einem weiteren Markstein der Geschichte im Stadtbild von Berlin.

Text geschrieben von Stefan Marte

The Documentation Centre for Displacement, Expulsion, Reconciliation has found a new home in the historic Deutschlandhaus. The existing building is ideal for this theme, both in terms of its location in the middle of the city and in terms of its spatial dialogue with the topography of terror.

The solution to this task consisted of supplementing, thinking ahead and building further. The partially structurally very poor buidlingstock was reduced to its historically valuable substance in the area of the street facades Stresemannstraße and Anhalterstraße. The rest of the building had to give way to the contemporary documentation center with freely usable exhibition areas. This loosening of constructive and functional constraints enabled the best possible implementation of the exhibition areas. The premises of the historical inventory are ideal for the administration, the documentation area and the external office space. This division of functions made it possible to use it in accordance with the typology of the façade, completely free of constraints and spatial conflicts.

The new building for the Foundation of Displacement, Expulsion, Reconciliation appears as if it was modeled out of the base floor attached to the Deutschlandhaus. The museum develops itself out of a two-storey, central room which connects to the permanent exhibition area in the upper level. A narrow, four-storey atrium is being created between the old and new building, which serves both for lighting and for spatial design. Due to the sculptural appearance of the new building, the documentation center becomes another historical milestone in the cityscape of Berlin.

Text written by Stefan Marte