U-Bahnhof Museumsinsel

Kulturbahnhof - Neue Vorhalle zu Berlins wichtigsten Kulturinstitutionen

Fertigstellung
Juli 2021
Architekten
Max Dudler
Team
Projektleiter: Patrick Gründel; Ehemalige Projektleiter: Dirk Bückler, Kathrin Schmitz, Christof Berkenhoff, Max Rein; Team: Wiebke Ahues, Simon Burko, Elisabetta Chapuis, Annalea Klainguti, Isabelle Meißner, Ines Schenke, Timo Steinmann, Karin Weber-Mank
Bauherrin/ Bauherr
BVG Berliner Verkehrsbetriebe vertreten durch die Projektrealisierungs GmbH U5
Museumsinsel Berlin
10178 Berlin (Mitte)
BGF
8.900 m2
NF
3.000 m2
BRI
46.500 m3

Der U-Bahnhof Museumsinsel auf der Berliner U-Bahnlinie U5 bildet gewissermaßen die Vorhalle der bedeutendsten kulturellen Institutionen der Stadt. Seine Gestaltung ist vom berühmten Bühnenbild von Karl Friedrich Schinkel für die Mozartoper Die Zauberflöte inspiriert. Mit seinen 180 m Länge verläuft der unterirdische Bahnhof südlich der Schlossbrücke unter dem Spreekanal. Starke Präsenz im öffentlichen Raum haben die vier Zugänge, die am Deutschen Historischen Museum, am Humboldtforum und am Kronprinzenpalais liegen. Die zurückhaltend gestalteten Eingangsbereiche gliedern sich in den Stadtraum mit seinen historischen Bauten ein.
Das architektonische Thema leitet Max Dudler vom Fehlen natürlichen Lichts unter der Erde ab, der ewigen Nacht. Die zwei gewölbten Bahnsteigtunnel sind in Anlehnung an das historische Bühnenbild der Zauberflöte in einem leuchtenden Ultramarinblau gestaltet, das durch 6662 Lichtpunkte wie ein gewölbter Sternenhimmel strahlt. Der Rückgriff auf Schinkels Theateridee ist auch Referenz an den klassizistischen Geist, der die Gebäude an diesem Ort in der Stadt kennzeichnet. Mit seiner Kösseine-Granit-Verkleidung wird der Mittelbahnsteig für die Fahrgäste zur „Säulenhalle“. Die Gestaltung ist geprägt von den wenigen, ausgewählten Materialien und deren präzisen Fügung und Ausleuchtung.
Kunst am Bau statt Werbung: Die Hintergleiswände zeigen eine fotografische Arbeit von Stefan Müller und Philipp Arnold, die vom Charakter der umliegenden Architektur erzählt und mit Max Dudlers abstrakter und rationaler Klarheit kontrastiert.
Nachhaltige Verwendung von Naturstein: Um wiederkehrende Formate zu ermöglichen, wurde jeder einzelne Granit-Stein im Vorfeld geplant. Die Wände am Erdreich sind reversibel, zerstörungsfrei rückbaubar und einfach zu reparieren.
Nachhaltige und unauffällige „Lichtpunkthalter“ entwickelt: Die 6.662 Lichtpunkte werden von nur 50 LED-Lichtquellen mit 30 W Leistung befeuert. Die Faseroptik ist quasi unverwüstlich. Die Lichtquellen sind gut zugänglich hinter der Deckenverkleidung verborgen.

The Museumsinsel underground station on Berlin's U5 underground line forms, in a sense, the vestibule of the city's most important cultural institutions. Its design is inspired by Karl Friedrich Schinkel's famous stage design for the Mozart opera The Magic Flute. With its 180 m length, the underground station runs south of the Schlossbrücke bridge under the Spreekanal. The four entrances located at the German Historical Museum, the Humboldt Forum and the Kronprinzenpalais have a strong presence in public space. The unobtrusively designed entrance areas blend into the urban space with its historical buildings.
Max Dudler derives the architectural theme from the lack of natural light underground, the eternal night. The two arched platform tunnels are designed in a luminous ultramarine blue in reference to the historical stage design of The Magic Flute, which shines through 6662 light points like a vaulted starry sky. The recourse to Schinkel's theatre idea is also a reference to the neoclassical spirit that characterises the buildings at this location in the city. With its Kösseine granite cladding, the central platform becomes a "pillared hall" for passengers. The design is characterised by the few, selected materials and their precise joining and illumination.
Art instead of advertising: The rear track walls show a photographic work by Stefan Müller and Philipp Arnold that tells of the character of the surrounding architecture and contrasts with Max Dudler's abstract and rational clarity.
Sustainable use of natural stone: To allow for recurring formats, each individual granite stone was planned in advance. The walls at ground level are reversible, can be dismantled without destruction and are easy to repair.
Sustainable and inconspicuous "light point holders" developed: The 6,662 light points are fired by only 50 LED light sources with 30 W power. The fibre optics are virtually indestructible. The light sources are easily accessible and hidden behind the ceiling panelling.