Arcostraße

Neuinterpretation des Berliner Blocks

Fertigstellung
April 2023
Architekten
blrm Architekt*innen GmbH
Team
Lasse Eumann, Lisa Hepp, Lars Madsen, Michelle Menck-Garrido, Simon Ochoa-Sierra, Oliver Schanz, Stephanie Schmachtl, Andreas Tödling
Bauherrin/ Bauherr
Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin
Arcostraße
10587 Berlin (Charlottenburg)
BGF
13.050 m2
NF
7.860 m2
BRI
37.700 m3

Das städtebauliche Ensemble nimmt Elemente aus dem Regelwerk des Berliner Blocks auf und überträgt diese in unsere heutige Zeit. Während sich die Vorderhäuser als Riegelbebauung fortsetzen, lösen sich im Grundstücksinnenbereich fünf Einzelbaukörper, die versetzt zueinanderstehen und die Hinterhäuser bilden. Im Vergleich zu den am Ende des 19. Jahrhunderts Stadtbildprägenden Berliner Bauten werden die Seitenflügel durch Stege ersetzt, die als Erschließung der Wohnungen dienen. Somit entsteht ein zusammenhängendes Ensemble mit einem hohen Maß an Durchlässigkeit.

Mix an der Spree
An der Spree gelegen sieht das Bauvorhaben eine Nutzungsdurchmischung vor. Die Porosität der Baukörper im Grundstücksinnenbereich sorgt für ein belebtes Miteinander im Erdgeschoss. Von der Spreeseite empfängt das Ensemble Gäste mit einem Gastronomiebetrieb. Die öffentliche Nutzung verteilt sich auf die einzelnen Höfe. Hier finden sich Kleinstgewerbeeinheiten und eine Kita. Die Obergeschosse sind für reines Wohnen vorgesehen. Das Wohnungsangebot reicht von 1-Zimmer Wohnungen bis zu 6-Zimmer Wohnungen.

Erschließung als Kommunikationsraum
Die übergeordnete Erschließung aller Nutzungen geschieht von der Arcostraße. Im Grundstücksinnenbereich führen vier parallellaufende Stege zu den adressbildenden Hauseingängen. Die beiden mittleren Eingänge sind durchgesteckt und dienen der Erschließung des Innenhofes im Erdgeschoss.

In den Obergeschossen sind alle Hauseingänge an die Stege angebunden, welche die Einzelbaukörper flankieren und geschossweise erschließen. Außentreppen bilden im westlichen Grundstücksbereich den Endpunkt der Laubengangstege und dienen der Innenhoferschließung der Einzelbaukörper.

Das hierdurch entstehende spangenartige Erschließungskonzept stellt zugleich ein Rettungswegekonzept mit zwei diametral angeordneten Rettungswegen dar, wodurch die brandschutztechnischen Anforderungen an die Stege minimiert werden. Die Stege können somit offen und als nachbarschaftliche Begegnungsorte gestaltet werden, aufgewertet durch private Balkonbereiche.

The urban ensemble incorporates elements from the regulations of the Berlin block and adapts them to our present time. While the front buildings along the street resume as a continuous row, in the inner area of the property, five individual buildings are staggered and form the rear buildings. In comparison to the Berlin buildings that shaped the cityscape at the end of the 19th century, the side wings are replaced by walkways that serve as access to the apartments. This creates a cohesive ensemble with a high degree of permeability.

Mix next to the Spree
Located adjacent to the Spree River, the project envisions a mixed-use development. The porosity of the structure in the inner area of the property ensures a lively coexistence on the ground floor. The ensemble welcomes guests from the Spree side with a gastronomy establishment. The public use is distributed across the individual courtyards, where small commercial units and a daycare center can be found. The upper floors are designated for residential use. The range of apartments varies from 1-bedroom units to 6-bedroom units, accommodating diverse lifestyles and different needs.

Access as a communication space
The main access to all functions is provided from the Arcostraße. In the inner area of the property, four parallel walkways lead to the entrance doors that give the address to each building. The two central entrances are connected and serve to access the courtyard on the ground floor. In the upper floors, all entrance doors are linked to the walkways that flank the individual buildings, providing access on each floor. External staircases form the endpoints of the walkways in the western part of the property, contributing to the courtyard access of the individual buildings.

This resulting bracket-like access also serves as an emergency evacuation plan with two diametrically arranged escape routes, thereby minimizing the fire safety requirements for the walkways. As a result, the walkways can be designed as open spaces and neighborhood meeting places, enhanced by private balcony areas.