Das Büro-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin-Charlottenburg wurde von 1973 bis 1974 nach einem Entwurf des Architekten Bernhard Binder als Neubau des Hauptpostamtes 2 in Stahlskelettbauweise errichtet. Mit den übrigen Gebäuden am Ernst-Reuter-Platz bildet das skulpturale, kubische Hochhaus ein für Berlin bedeutendes, denkmalgeschütztes städtebauliches Ensemble, ist jedoch selbst nicht als Einzeldenkmal klassifiziert. Die Architekten haben sich dennoch bewusst dafür entschieden, die für Berlin besonders an diesem Ort so wichtige Architektursprache der 1970er Jahre zu bewahren.
Im Rahmen der Maßnahmen erfolgte eine vollständige bauliche und technische Entkernung des Bestandsgebäudes, eine tiefgreifende Schadstoffsanierung, ein Rückbau der schadstoffbelasteten Fassade sowie ein Rückbau des zweigeschossigen Anbaus im Hof. Das Gebäude wurde innerhalb der planungsrechtlichen und statischen Möglichkeiten um ein Geschoss aufgestockt. Die sich aus der kubischen Staffelung des Baukörpers ergebenden Dachterrassen werden künftig als nutzbare Außenfläche erschlossen und dienen, teils intensiv begrünt, außerdem zur Regenrückhaltung.
Aufgrund der Kontamination musste die Fassade komplett ersetzt werden. Die Neuausführung orientiert sich eng an der Gestaltung des Bestandes. Auch künftig wird die Gliederung des Gebäudes primär über die kubisch verschachtelten Auskragungen geprägt, sekundär durch minimal erhabene Fensterbänder in dunkler Farbgebung, alternierend mit planebenen Brüstungsbändern.
Nach der Revitalisierung wird das Gebäude mit baulich und technisch innovativen Mietflächen den Anforderungene zukünftiger Nutzerinnen und Nutzern gerecht, insbesondere im Hinblick auf Barrierefreiheit, Baubiologie und Schallschutz.
Zentral für die Architekten war eine bauliche und gestalterische Nachhaltigkeit. Das Gebäude kann nun, präzise und klar herausgearbeitet, wieder seine städtebaulich wichtige Rolle im Gesamtensemble Ernst-Reuter-Platz übernehmen und bildet gemeinsam mit dem gegenüberliegenden ehemaligen Telefunken-Hochhaus den Auftakt zur Bismarckstraße.
The high-rise office building at Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin-Charlottenburg was built between 1973 and 1974 to a design by the architect Bernhard Binder as a new steel skeleton building for the main post office. Together with the other buildings on Ernst-Reuter-Platz, this sculptural, cubic building is part of a listed urban ensemble that is important for Berlin’s cityscape; it is not, however, itself classified as a listed building. The architects, however, made a conscious decision to preserve the architectural language of the 1970s which is so important for Berlin, especially at this location.
The reconstruction project involved complete structural and technical gutting of the existing building, as well as thorough remediation of the contaminated façade and the deconstruction of a two-storey extension in the courtyard. Advantage was taken of the planning law and structural possibilities so as to extend the building by one storey. The roof terraces resulting from the cubic staggering of the building structure will be used as outdoor space. Partly planted with dense vegetation, they will also contribute to rainwater retention.
Due to contamination, the façade had to be completely replaced. The new design closely follows the design of the existing building. The building's structure continues to be characterised primarily by cubic, nested projections, and secondarily by minimally raised bands of windows in dark colours alternating with flat bands of wall.
Following revitalisation, the building offers structurally and technically innovative rental spaces which will meet future users’ requirements, especially with respect to accessibility, building biology, and sound insulation.
However, it was not just structural sustainability that was central for the architects; continuity of design was equally important. Of precise and clear design, the building can now once again take up its important urban role in the ensemble on Ernst-Reuter-Platz. Together with the former Telefunken high-rise opposite to the north, it forms the prelude to Bismarckstrasse.