Rosa Luxemburg Stiftung

Eine offene Struktur für politische Bildung

Fertigstellung
September 2020
Architekten
Generalplanerteam ARGE Kim Nalleweg + Trujillo Architekten
Team
Sofia Ceylan, Klaus Deterding, Timo Büscher, Julika Kröner, Alexei Kornaeiv
Bauherrin/ Bauherr
Rosa Luxemburg Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8
10243 Berlin (Friedrichshain)
BGF
5.900 m2
NF
3.480 m2
BRI
22.500 m3

Der Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V. in Berlin beherbergt neben Büro- und Verwaltungsräumlichkeiten für ca. 150 Mitarbeitende, Seminar- und Konferenzräume, sowie eine für die Öffentlichkeit zugängliche Bibliothek und einen großen, teilbaren Raum für kulturelle Veranstaltungen für ca. 500 Gäste. Zuwendungsgeber für den neuen Hauptverwaltungssitz der parteinahen Bildungseinrichtung der Linken ist der Deutsche Bundestag. Das Gebäude steht selbstbewusst am neuen Platz vor dem denkmalgeschützten Postbahnhof. Mit dem Sockel werden Bezüge zum umliegenden, heterogenen Stadtraum hergestellt. Der öffentliche Bereich für Besucher:innen befindet sich in den ersten zwei Geschossen. Eine Dachterrasse, eine „kollektive Plattform“, schafft im 1.OG einen Außenraum über der Platzebene für öffentliche Zusammenkünfte, Aktivitäten der Stiftung und einen Erholungsbereich für ihre Mitarbeitenden. Durch die Plattform auf Ebene der S-Bahntrasse hat das Gebäude auch Strahlkraft in den weiten Stadt- raum hinaus und vermittelt zwischen Stadt und Verkehrsinfrastruktur. Hier befinden sich Räume für Sonderveranstaltungen, wie beispielsweise Tagungen, Vorträge und Seminare.
Ein geschosshoher Vierendeelträger mit sich kreuzenden Stützen im 1.OG ermöglicht die stützenfreie Nutzung im Veranstaltungs- und Seminarbereich im Erdgeschoss. Die oberen Geschosse beherbergen flexibel gestaltbare Büroflächen. Um die seitens der Stiftung geforderte Zertifizierung mit dem Qualitätsstandard Silber durch den BNB zu erreichen, wurde während des gesamten Planungs- und Bauprozesses gezielt auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit gesetzt. So kommen fast ausschließlich einfache und dauerhafte Materialien zum Einsatz - am prominentesten der Backstein in den Fassadenbändern und das Holz in den Fenstern und im Ausbau. Durch einen hohen Grad an Fertigteilen und sich wiederholenden Elementen, sowie einer klaren, kompakten Struktur, ließ sich das Gebäude wirtschaftlich und schnell errichten. Architektur, Fassade und Gebäudetechnik sind optimal aufeinander abgestimmt.

The new building of the Rosa Luxemburg Foundation for Social Analysis and Political Education e. V. in Berlin houses office and administration spaces for around 150 employees, seminar and conference rooms, a library open to the public and a large, divisible room for cultural events for around 500 guests. The German Bundestag is the sponsor for the new headquarters of the party-affiliated educational institution of the left. The building is located confidently on the new square in front of the listed Postbahnhof. The plinth creates references to the surrounding, heterogeneous urban space. The public area for visitors is located on the first two floors. A roof terrace, a "collective platform", on the first floor creates an outdoor space above the square level for public gatherings, activities of the foundation and a recreation area for its employees. Due to the platform at the level of the S-Bahn line, the building also radiates out into the wider urban space and mediates between the city and the transport infrastructure. Here are rooms for special events, such as conferences, lectures and seminars. A floor-to-ceiling Vendeel girder with crossing supports on the first floor allows the event and seminar area on the ground floor to be used without supports. The upper floors accommodate flexibly configurable office space. In order to achieve the certification required by the foundation with the silver quality standard by the BNB, resource conservation and sustainability were targeted throughout the entire planning and construction process. Almost exclusively, simple and durable materials are used - most prominently the brick in the facade bands and the wood in the windows and in the interior. Due to the high number of prefabricated parts and repetitive elements, as well as a clear, compact structure, the building could be erected quickly and economically. Architecture, the exterior and building technology are optimally coordinated.