Ziel des architektonischen Entwurfs für die Nashorn Pagode war es, ein Wahrzeichen für den Artenschutz und den Zoo Berlin zu schaffen. Die neue Anlage steht für eine moderne und transparente Tierhaltung. Die Tiere können dem Biodiversitäts-Ansatz folgend im Zusammenhang mit ihren natürlichen Ökosystemen und ergänzenden Tierarten erlebt werden. Räumliche Grenzen zwischen Landschaft und Architektur sowie zwischen Besuchern und Tieren werden optisch aufgelöst.
Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile: das Schauhaus mit integrierten Technik- und Wirtschaftsbereichen und den Tempelturm als Eingangs- sowie Ausstellungsbereich. Der 25 m hohe, luftoffene Turm greift das Leitbild Indien mit seinen prägenden, kulturellen Elementen, der Materialität und dem Licht- und Schattenspiel auf. Das Design orientiert sich an der Tradition des Zoos und seiner historischen Bauten in einer zeitgemäßen Interpretation. Speziell entwickelte Ornamente tauchen am Turm und anderswo auf. Den Tieren steht durch das neue begehbare Warmhaus auch im Innenbereich mehr abwechslungsreiche Fläche zur Verfügung. Sie können ganzjährig in ansprechender Umgebung beobachtet werden, u.a. über den weltersten Unterwassereinblick für Nashörner. Das Areal ist barrierefrei.
In Sachen Nachhaltigkeit überzeugen ein insektenfreundliches Pflanzkonzept, Solarthermie sowie eine Wassertechnik, die durch Filterung und Wiederaufbereitung im Keller den Wasserverbrauch erheblich reduziert. Im Innenraum wird größtenteils auf eine Bodenplatte verzichtet. Die Dachfläche beträgt ca. 2.050 m2, ca. 300m2 mit intensiver Begrünung. Regenwasser wird in zwei unterirdischen Zisternen (60m3) gesammelt und zur automatischen Bewässerung der Pflanzflächen verwendet. Ein kreisrundes ETFE-Dach (Spannweite 37m/Stahlkonstruktion) ermöglicht die Tageslichtnutzung. Durch thermische Simulation und Optimierungen konnte auf den Einsatz einer Klimaanlage verzichtet werden. Zwei Wasserfälle tragen zur idealen Luftfeuchtigkeit bei.
Die Außenwand der Anlage besteht wegen der optimalen Widerstandsfähigkeit aus gefärbtem Sichtbeton mit Kerndämmung.
The goal of the architectural design for the Rhino Pagoda was to create a landmark for species conservation and the Berlin Zoo. The new facility stands for modern and transparent animal husbandry. Following the biodiversity approach, the animals can be experienced in the context of their natural ecosystems and complementary species. Spatial boundaries between landscape and architecture as well as between visitors and animals are visually dissolved.
The building is divided into two parts: the show house with integrated technical and economic areas and the temple tower as entrance and exhibition area. The 25 m high, open-air tower picks up on the guiding principle of India with its formative, cultural elements, the materiality and the play of light and shadow. The design draws on the tradition of the zoo and its historic buildings in a contemporary interpretation. Specially developed ornamentation appears on the tower and elsewhere. The animals also have more varied indoor space thanks to the new walk-in warm house. They can be observed year-round in appealing surroundings, including via the world's first underwater viewing area for rhinos. The area is barrier-free.
In terms of sustainability, an insect-friendly planting concept, solar thermal energy and a water technology that significantly reduces water consumption by filtering and recycling in the basement are convincing features. The interior largely dispenses with a floor slab. The roof area is about 2,050 m2, about 300m2 with intensive greening. Rainwater is collected in two underground cisterns (60m3) and used for automatic irrigation of the planting areas. A circular ETFE roof (span 37m/steel construction) allows daylight utilization. Thermal simulation and optimizations eliminated the need for air conditioning. Two waterfalls contribute to the ideal humidity.
The exterior wall of the facility is made of colored exposed concrete with core insulation for optimal resistance.