Auszeichnung 2006

Winterbadeschiff auf der Spree

Eichenstr. 4 | 12435 Berlin

Architekten: Gil Wilk Architekten mit Thomas Freiwald | Berlin
Bauherr: Kulturarena Veranstaltungs GmbH

Klar und einfach strukturiert ist das Winterbadeschiff der jungen Architekten Gilbert Wilk und Thomas Freiwald, das neue Positionen und Wahrnehmungen in der Stadt und seinem Fluss bietet. Mit minimalem Aufwand gelang es ihnen ein ohnehin schon ungewöhnliches Projekt wie das temporäre Badeschiff der spanischen Architekten „amp architectos“ für einen winterlichen Bade- und Wellnessbetrieb zu transformieren, ihm eine noch eindrücklichere Präsenz im Stadtraum zu verschaffen.
   Gesamter Jurybericht 

Gil Wilk Architekten mit Thomas Freiwald (small image 01)

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Winterbadeschiff auf der Spree – Berlin-Treptow

Klar und einfach strukturiert ist das Winterbadeschiff der jungen Architekten Gilbert Wilk und Thomas Freiwald, das neue Positionen und Wahrnehmungen in der Stadt und seinem Fluss bietet. Mit minimalem Aufwand gelang es ihnen ein ohnehin schon ungewöhnliches Projekt wie das temporäre Badeschiff der spanischen Architekten „amp architectos“ für einen winterlichen Bade- und Wellnessbetrieb zu transformieren, ihm eine noch eindrücklichere Präsenz im Stadtraum zu verschaffen.

Als ein markantes wie gleichermaßen schwereloses Ensemble dreier längsgerichteter und transluzenter Röhren präsentiert sich nun ihr Winterbadeschiff am Ufer des Multifunktionsareals „Arena“. Extrem kostengünstig, rasch und einfach demontierbar musste ihre Lösung sein, die weitgehend nur mit den Bühnen-arbeitern und -werkstätten ihres Bauherrn der „Kulturarena Veranstaltungs GmbH“ zu erstellen war.

Wozu die Architekten allein Standardelemente verwendeten, die intelligent für die Aufgabe adaptiert eine Montage ohne Kran und großen technischen Aufwand erlauben. Ihre Konstruktion besteht aus mehreren elliptischen Holzbindersegmenten, die aus Kostengründen aus Seekieferplatten hergestellt und nur gebolzt wurden. Zwischen zwei Bindern spannt sich jeweils eine zweischichtige, pneumatische PVC-Membran, die das Eigenwicht der Einhausung minimiert und zugleich optimalen Wärmeschutz bietet. Dabei eröffnet zugleich der Wechsel von transluzenten und transparenten Feldern anregende Blickbeziehungen zum Außenraum. Alle technischen und sanitären Elemente stellen sich hingegen als einfache Sandwichbauten klar erkennbar in die drei Raumbereiche von Lounge, Sauna-Massage-Deck und Schwimmbecken ein.

Rough und schnörkellos, aber beeindruckend räumlich ist das Erlebnis des Winterbadeschiffs, dessen einfache, aber effiziente Konstruktion der Jury viel Diskussionsstoff bot, ob hier eventuell eine noch unmittelbare, noch effizientere Konstruktion möglich gewesen wäre. Unbestritten blieb jedoch die räumliche Faszination des Winterbadeschiffs, das seinen Ort entschieden aufwertet und neues urbanes Wintererleben auf den Wassern der Spree möglich macht.

Gil Wilk Architekten mit Thomas Freiwald | Winterbadeschiff auf der Spree | Bild 01